Sehr geehrte Veranstalter,
sehr geehrte Medienpartner,
liebe Freunde,

das Tourneebüro Maeker ist umgezogen!
Ab 01.04.2016 erreichen Sie uns
unter neuer Adresse und neuer Telefonnummer
:

TOURNEEBÜRO MAEKER
Ortsstr. 11
74572 Billingsbach

Tel.:  07952 / 92 17 89
Fax:  07952 / 56 92

maeker@maeker-tours.de

www.maeker-tours.de

Wir bitten um entsprechende Aktualisierung Ihrer Adressverwaltung und würden uns freuen,
wenn Sie uns und unseren Künstlern auch unter neuer Anschrift treu und gewogen bleiben.

Herzliche Grüße aus Hohenlohe
Ihr  Oliver Maeker


Im Jahr 2017 feiert das Tourneebüro Maeker sein 50-jähriges Bestehen.

Es wurde 1967 in Heidelberg gegründet. In den fünf Jahrzehnten seines Bestehens
haben wir - teils über viele Jahre hinweg, teils über kürzere Distanzen -
mit den folgenden Künstlergruppen bzw. Einzelinterpreten
aus den unterschiedlichsten Ländern zusammen gearbeitet:


Agricantus (Sizilien)  *  Altan (Irland)  *  Bernie Conrads & Pankraz (Deutschland)  *  Barzaz (Bretagne)  *  Bernie's Autobahn Band (Deutschland)  *  Bidinte (Guinea Bissau, Westafrika)  *  Carina La Debla y su grupo (Sevilla)  '  Carmine Natale (Neapel)  *  Colalaila (Israel / Deutschland)  *  Colin Wilkie (England)  *  Colum Sands (Northern Ireland)  *  Dick Gaughan (Schottland)  *  Eddy Morton & The Bushburys (England)  *  Eduardo Trassierra Lopez (Andalusien)  *  Elena Ledda e Sonos (Sardinien)  *  Ensemble Temuujin (Mongolei)  *  Exprompt (Russland)  *  Grenzgänger (Deutschland)  *  Häns'che Weiss Quintett (Deutschland)  *  Hannes Wader (Deutschland)  *  Hedy West (USA)  *  Irith Gabriely & Martin Wagner (Israel / Deutschland)  *  Jams (Deutschland)  *  Kálmán Balogh & the Gipsy Cimbalom Band (Ungarn)  *  Klaus Weiland Deutschland / USA)  *  Koshka (Russland / Schottland)  *   Kostas Antoniadis & Ensemble (Griechenland)  *  La Bazanca (Spanien)  *  Lailo (Rumba Gitana, Deutschland / Frankreich)  *  Le Clou (Cajun, Frankreich / Deutschland)  *  Lida Goulesco (Paris)  *  Loyko (Russland)  *  Mákvirág (Ungarn)  *  Mairtin O'Connor & The Chatterbox Band (Irland)  *  Mikaîl Aslan Ensemble (Ostanatolien)  *  Norland Wind (Deutschland / Irland)  *  Orfeo Greco (Griechenland) *  Pankraz (Deutschland)  *  Rafael Cortés (Deutschland)  *  Riccardo Tesi & Patrick Vaillant (Italien / Frankreich)  *  Rick Abao (USA)  *  Schnuckenack Reinhardt Quintett (Deutschland)  *  Seán Keane & Band (Irland)  *  Septeto Santiaguero (Cuba)  *  Skylark (Irland)  *   Stéphane Grappelli & Diz Disley Trio (Frankreich / England)  *   Swap (England / Schweden)  *  Taraf de Haidouks (Rumänien)  *  Timna Brauer & Elias Meiri (Österreich / Israel)  *  Titi Winterstein Quintett (Deutschland)  *  The Sands Family (Northern Ireland)  *  Thomas Friz & Pankraz (Deutschland)  *  Tommy Sands mit Moya und Fionan Sands (Northern Ireland)   *  Trio Avodah (Schweiz / Deutschland)  *  Urs Karpatz (Rumänien / Frankreich)  *  Vanessa & Sorba (Polen)  *  Vano Bamberger & Band (Deutschland)  *  Vera Bila & Kale (Tschechien)  *  Vujicsics Ensemble (Ungarn) Wizz Jones (London)  *  Ziroli Winterstein Ensemble (Deutschland)  *  Ziroli Winterstein & The Funny Valentines (Deutschland)  *  Zupfgeigenhansel (Deutschland)

Hohenloher Tagblatt vom 19.10.2013

 

Von Peking nach Amlishagen

Siegfried Maekers Herz schlägt seit Jahrzehnten für „gewachsene Musik“

Gäbe es nicht die Fotos, die sozusagen als Beweismittel dienen, könnte man glauben, man

säße Käpt’n Blaubär gegenüber. Siegfried Maeker hat deutsche, russische, mongolische

und chinesische Wurzeln.

ERWIN ZOLL

Amlishagen. Auch wenn es in den letzten Jahren etwas ruhiger um ihn geworden ist, ist Siegfried Maeker immer noch eine feste Größe in der Hohenloher Kulturszene. Der Musikmanager und -produzent, der kürzlich 75 Jahre alt geworden ist, ist immer noch in ganz Deutschland aktiv, schickt seine Bands zu Festivals in vielen europäischen Ländern und legt deshalb an einem Wochenende schon einmal 1200 Kilometer mit dem Auto zurück.
In der Familie seiner russisch-mongolischen Mutter gibt es einen Urgroßvater, der Tee aus Südchina über die Mongolei nach Moskau und Sankt Petersburg exportiert hat. Ein anderer Urgroßvater war ein Kosaken-Hauptmann, der in Urga, der heutigen mongolischen Hauptstadt Ulan-Bator, die russische Gesandtschaft bewacht hat – und natürlich seine Mutter selbst, die in der chinesischen Hafenstadt Tientsin, später in Peking gearbeitet hat. In Peking lernte die Mutter Mitte der 30er-Jahre Siegfried Maekers Vater kennen, einen deutschen Ingenieur, der für eine Berliner Firma in Peking arbeitete. Er verkaufte Röntgengeräte nach China – das erste davon an ein Krankenhaus in Peking. Bei dieser Gelegenheit fanden die beiden zusammen, sie heirateten, und 1938 wurde ihr Sohn Siegfried geboren, der von einer chinesischen Amme gestillt wurde. „Ich habe chinesische Muttermilch in mir“, sagt Siegfried Maeker, während er in einem Fotoalbum blättert, das das Leben in China in verbleichten Fotos zeigt.

1947 wurde die Familie von den Amerikanern „repatriiert“, wie es damals hieß, also mit einem Truppentransportschiff nach Deutschland gebracht. Die Flüchtlinge ließen sich schließlich in Ludwigsburg nieder, wo Siegfried Maeker 1958 die Reifeprüfung absolvierte.

Seine Liebe zur Musik war Maeker nicht unbedingt in die Wiege gelegt, auch wenn er seinen Vater als „Musik liebend“ beschreibt. Eher schon hat ihn als Jugendlicher seine Zeit bei den Pfadfindern geprägt, mit denen er auf Fahrten in ganz Europa unterwegs war. „Ich habe Gitarre gespielt, und von den Fahrten haben wir viele Lieder mitgebracht“, erinnert sich Maeker.

Maeker studierte in Köln Völkerkunde, nachdem er ein Jurastudium bis zum ersten Staatsexamen absolviert hatte. In dieser Zeit fand er Interesse an Jazz und Blues, und er schloss sich einem Arbeitskreis an, der in Bonn Konzerte veranstaltete. Durch einen Zufall lernte er eine Sinti-Familie kennen – und diese Begegnung sollte seinen Lebensweg entscheidend bestimmen. Denn sie führte ihn nicht nur zu der Erkenntnis, dass es unter den Zigeunern viele hervorragende Musiker gibt, sondern auch zur Bekanntschaft mit Schnuckenack Reinhardt, einem Jazz-Geiger, den er 1967 für vier Konzerte in Köln, Bonn, Düsseldorf und Bad Godesberg verpflichtete. Dies war die Geburtsstunde des Tourneebüros Maeker, das noch heute existiert. Die Arbeit mit Schnuckenack Reinhardt war ein Grund, warum Maeker ein Angebot seines Professors abgelehnt hat, für ein Forschungsprojekt nach Mexiko zu gehen, seine Frau Gunde, die er 1968 in Heidelberg heiratete und mit der er drei Kinder hat, der andere.
Maeker betreute Schnuckenack Reinhardt bis 1972, dann folgte Häns’che Weiß, mit dem Maeker 1978 den Deutschen Schallplattenpreis gewann. Titi Winterstein, dessen Cousin Ziroli Winterstein und in neuerer Zeit Vano Bamberger bilden eine durchgehende Reihe von Sinti-Musikern, die mit Maeker verbunden waren und sind. „Mir war wichtig, dass die Sinti ihre eigene Kultur präsentieren können“, sagt Maeker, der stolz darauf ist, dass „Musik deutscher Sinti“ zu einem eigenen Genre geworden ist. „Die Arbeit hat sich gelohnt“, meint Maeker, der Romanes spricht, die Sprache der Sinti.

1980 ließ sich Maeker mit seiner Familie in Atzenrod bei Langenburg nieder. Seine Frau kannte Hohenlohe bereits – zu ihren Vorfahren zählte Johannes Assum, der 1581 Hofprediger in Langenburg war.

Beim Sinti-Jazz ist es nicht geblieben. Große Erfolge hatte Maeker in den 70er- und 80er-Jahren, in denen Liedermacher und Folkmusik in Deutschland sehr populär waren, zum Beispiel mit „Bernie’s Autobahn Band“, mit dem Folk-Duo „Zupfgeigenhansel“ oder mit Hannes Wader, den er immerhin drei Jahre lang unter Vertrag hatte.

Aus Irland, Spanien, Griechenland, Rumänien oder Russland kommt die Musik, die Maeker heute vertritt. Gerne spielen seine Gruppen in der Mosesmühle in Bächlingen.

„Mich haben immer Musiker gereizt, die in ihren Traditionen verwurzelt sind und künstlerisches Potenzial haben“, sagt Maeker. Mit „gewachsener Musik“ wirbt er in seinem Firmenlogo, das einen Baum darstellt.

Seit zwei Jahren lebt Maeker, inzwischen verwitwet, in Amlishagen. Seine gemütliche Wohnung ist voller Erinnerungsstücke, zugleich strahlt sie ganz gegenwärtige Arbeitsatmosphäre aus. Immer wieder klingelt das Telefon, Maeker kümmert sich um Auftrittstermine, verhandelt mit Veranstaltern und spricht mit einer Grafikerin über die Gestaltung eines CD-Covers.

Neben Vano Bamberger und seiner Band ist ihm die Gruppe „Exprompt“ in den letzten Jahren besonders ans Herz gewachsen. Das sind russische Musiker, mit denen er derzeit eine CD produziert – womit Maeker wieder bei seinen russischen Wurzeln angekommen ist.