THE SANDS FAMILY  

News + Referenzen 
Update: 22.04.2010



Wichtige Information:

22.04.2010:
Hier kommt die gute Nachricht! 
Der heutige Frühflug ab Dublin mit der SANDS FAMILY an Bord ist planmäßig in Düsseldorf gelandet. Groß ist die Erleichterung bei allen Beteiligten, nachdem zuvor - wegen des durch die Vulkanasche bedingten Chaos im Flugverkehr - drei gebuchte Flüge in Folge abgesagt werden mussten. - Die unten aufgeführten Sands-Konzerte werden nun zuverlässig über die Bühne gehen. 


20.04.2010
Wie wir soeben erfahren, wurde nun auch der für heute früh gebuchte Flug der SANDS FAMILY nach Deutschland gecancelled. Es ist bereits der vierte Anlauf, der im Staub der Vulkanwolke ins Leere läuft. Colum: "Another dusty day."
Damit wird das auf heute verschobene Konzert in Kiel definitiv wieder nicht stattfinden können. Es wird im Rahmen der SANDS FAMILY-Tour 2011 nachgeholt. 
Neuer Termin: Freitag, 01.04.2011


19.04.2010
Der Vulkan-Ausbruch auf Island und das damit verbundene Chaos im europäischen Flugverkehr haben die für April 2010 terminierte SANDS FAMILY-Tournee ordentlich durcheinander gewirbelt. Die drei ersten Konzerte der Tournee - in Kiel, Oberhausen und Oldenburg - konnten nicht wie geplant stattfinden, einfach weil die von den Sands-Geschwistern gebuchten Flüge und Ersatzflüge von Dublin nach Deutschland immer wieder storniert wurden. Nach einigem hin und her konnten zwei der drei vorgenannten Konzerte (Kiel und Oldenburg) dankenswerterweise auf freie Tage während der Tour verschoben werden. Für das Konzert in Oberhausen fand sich leider kein freier Ersatztermin  - es musste  deshalb für die diesjährige Tour definitiv abgesagt werden. Dieses Gastspiel - soviel steht jetzt schon fest - wird jedoch am Samstag, 09.04.2011 in der Fabrik K 14, Oberhausen nachgeholt.

In der Hoffnung, dass nunmehr nichts mehr dazwischen kommt, fliegt die SANDS FAMILY am Dienstag
, 20.04.2010 in aller Frühe von Dublin aus nach Deutschland.
Die Konzerttermine, wie sie sich nach dem neuesten Stand darstellen, finden Sie unter Tourdaten.



Freiheit, singt der Wind

Ihre Feinde nannten sie böse den folkloristischen Arm der militanten IRA.
In Wahrheit musizieren sie für eine bessere Welt. Seit vierzg Jahren!


Politische Lieder müssen nicht immer direkt die Freiheit ansingen wie der Kettenhund den Vollmond. Sie brauchen nicht einmal unbedingt die Freiheit zum Thema zu haben. Sie sind auch dann politisch, wenn sie auf die Menschen, die sie hören, befreiend wirken.

Mag die irische Folkmusik in den letzten Jahren ihr traditionelles Anliegen, die lyrische Verarbeitung der eigenen Lebenswelt zu pflegen und zu überliefern, vielfach vergeigt haben - zugunsten rein kommerzieller Beschallung von Schwarzbierständen bei Agrarmessen - die Sands sind sich und ihrer Sache treu geblieben.

Im Lande der Mythen und Legenden gibt es kaum eine Familiengeschichte, die nicht auch sagenhafte Züge trägt. Sieben Geschwister wuchsen bei ihren Eltern auf einer kleinen, verschuldeten Farm am Fuße der Mourne-Berge auf. Der Vater, ein Fiddler und begnadeter Geschichtenerzähler, spielte bei Hochzeiten und Beerdigungen in den Dörfern, seine Frau sang und begleitete ihn auf dem Akkordeon. Bis 1974 gab es keinen Strom auf diesem Anwesen, und so widmeten sich die Kinder - unbehelligt von jeglichem Fernsehempfang - dem Aneignen der traditionellen Weisen. Aus dem Batterieradio angelten sie sich die Songs der damaligen Folk-Ikonen Joan Baez und Pete Seeger. Die Sands, von Aufbruchstimmung beseelt, traten nun selbst in irischen Clubs auf und fanden ziemlich schnell den Weg in die Liga, in der auch die Stars der Szene, die Dubliners, die Gebrüder Furey oder die Gruppe Clannad, angesiedelt waren.

Leise Töne
"Wir sangen Lieder über schöne Jungfern im Monat Mai. Dann kam der Juli, in dem Menschen ermordet wurden. Wir fanden, dass sich in unseren Liedern doch reflektieren sollte, was um uns herum geschah," meint Tommy Sands heute. Die nahe gelegene Stadt Newry war in jener wilden 68er Zeit, in der überall in der Welt der Aufruhr geübt wurde, ein Zentrum der nordirischen Bürgerrechtsbewegung. Die Sands engagierten sich. Der Kampf der katholischen Minderheit für mehr Mitbestimmung ging sie etwas an. Ihre neuen Lieder fochten für ein freies Selbstbestimmungsrecht dieser Unterdrückten, ohne damit den leisen und melodischen Ton, der ihren Stil unvergleichbar machte, aufzugeben.

Für die These des Liedermachers Wolf Biermann, die besagt, dass paradoxerweise immer dort ein martialisch-kämpferischer Ton in politischen Songs angeschlagen wird, wo gar nicht gekämpft wird, wogegen bei Menschen, die in einem wirklichen Konflikt leben, leise Töne gefragt sind, liefern die Sands einen weiteren Beweis. Sie verarbeiteten in ihren Texten die Trauer und die Hoffnung der Menschen aus ihrem unmittelbaren Umfeld, dessen Teil sie immer noch sind. So waren ihre Texte und Kompositionen von einer glaubwürdigen Authentizität geprägt, die sie schnell wieder zu Traditionals werden ließ.

Doch damit der Sage noch nicht genug. Die Sands sind überdies ein Beispiel praktizierten Familienzusammenhalts: Um das verschuldete Anwesen des Vaters zu retten, beteiligten sich die Geschwister Sands an einem amerikanischen Songwettbewerb irischer Auswanderer, die in der Neuen Welt ihre Heimat gefunden hatten, ihre alte Musiktradition aber weiterhin pflegten. Sie blicken noch heute sehr genau auf die musikalischen Entwicklungen der Grünen Insel und luden eben auch damals die Sands zu sich ein.

Kurzum, die Sands gewannen und traten schließlich sogar in der Carnegie Hall vor vollem Hause auf. Das verschuldete Elternhaus ward somit vor den Gläubigern gerettet. Sechs Monate tourten die Sands durch die USA.

Zurück in Europa, arbeiteten sie fortan grenzüberschreitend. Sie wurden in Osteuropa gefeiert, in der DDR gerieten sie in die Hitparade des politischen Liedes. Am populärsten außerhalb des englischsprachigen Raumes sind sie jedoch nachweislich in der Bundesrepublik. Ihr Lied "The Winds Are Singing Freedom" wurde zum Schlager jeder menschenrechtsbewegten Stadtteilinitiative und zum Bestandteil fortschrittlicher Konfirmandenliederbücher. Wenn auch die Folkgemeinde in diesem Lande kleiner wurde, den Liebhabern der besseren irischen Musik sind sie ein fester Begriff.

Fenster zur Seele
"Ich habe oft darüber nachgedacht, warum wir gerade in Deutschland so erfolgreich sind. Das deutsche Publikum ist sehr aufgeschlossen, sie haben ein innigeres Verhältnis zur Musik als anderswo, sie wollen nicht einfach nur unterhalten werden, sondern noch etwas Sinnhaftes mit nach Hause nehmen", glaubt Tommy Sands. Liegt es nicht wirklich auch daran, dass unsere Lieder - wie Franz Josef Degenhardt einst sang - von Kurzbehosten verklampft und von Stiefeln in den Dreck gestampft wurden? "Ich weiß es nicht" meint Tommy Sands, der Gitarrist der Gruppe. "Das Wichtigste ist wohl, dass wir uns gegenseitig respektieren."

Bei dem bloßen Respektieren hat es die Sands Family nicht belassen. Einmal im Jahr geht Tommy Sands in Reno (Nevada) ins Gefängnis. Dort bringt er den Häftlingen in einem Kurs bei, wie man mit selbst geschriebenen Liedern seine Gefühle zu artikulieren und sein Anliegen zu vertreten lernt. Dass in diesen Songs Dinge ausgesprochen werden, die sonst niemals zur Sprache gekommen wären, beeindruckt nicht nur die dortigen Richter und Resozialisierungshelfer. Lieder scheinen tatsächlich ein Fenster zur Seele zu öffnen.

Vieles was man heute als Bausteine für die Friedensverhandlungen der Politiker in Nordirland bezeichnet, ist der Sands Family mit zu verdanken. Die musikalische Arbeit vor Ort hat viele einst unversöhnliche Kontrahenten an einen Tisch gebracht. Tommy Sands jedenfalls verbietet sich jeglichen Pessimismus. "Ein Kind, das laufen lernt, fällt immer mal wieder hin. Aber es sind nun genügend helfende Hände da, die dafür sorgen, dass dieses Kind einmal tanzen wird."

Bericht von Andreas Öhler 
RHEINISCHER MERKUR vom 17.01.2002



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